Das Hotel ist klasse. Alt, morbider Charme, mit Bidet im Zimmer, dafür das Klo
und die Dusche auf der Etage.
Das Essen nehmen wir im Hotel ein - nicht das Dollste, aber ok.
Die Nacht ist ziemlich unruhig: Ich habe einen dicken Kopp "Bier +Wein";
Heike geht es nicht so gut; draußen fährt gelegentlich ein Laster vorbei und
irgendwann wird ein Schwein zum Schlachten abgeholt und schreit wie am Spieß.
Heike macht dann irgendwann mal die Balkontür zu.
Sonntag, 16.09.2001, Lariam-Day und es ist bedeckt und kühl.
Heike will heute lieber im Hotel bleiben.
Wir wollen heute versuchen, einen Tagestrip zu einem Wasserfall zu machen.
Hierzu erhoffen wir uns die Unterstützung eines Buchtaxis. Die Idee: Die Hälfte fährt
mit dem Auto hin und die andere zurück. So wären es nur noch 40 KM.
Nach einigen Verhandlungen will ein Fahrer von uns 200000 FM haben und für die
Rücktour das Gleiche, obwohl er theoretisch leer zurückfährt. Daraufhin
entscheiden wir uns für den Besuch des "Sonntagsmarktes" in einem Dorf auf halber
Strecke.
Der Felgenschaden beim Rad von Heinz wird schlimmer - er leiht sich das Fahrrad
von Heike.
Die Strecke führt uns ausschließlich über Piste. Dauernd wechseln sich
Dörfer und Reis- bzw. Gemüsefelder ab. Immer stehen Leute, meist Kinder, am
Straßenrand (bloß nicht zu nahe) und rufen "Bonjour", "Au
revoir", "Salu" und "Bon Vojage". Meistens rufen sie es
aus dem sicheren Schutz eines Hauses.
Der Zustand der Piste wird schlechter und wir erfahren, daß der "Sonntagsmarkt" am Montag ist.
Tatsächlich erreichen wir das Dorf Antsampandrano auf halber Strecke zum
Wasserfall. Hier ist voll tote Hose, bis wir uns den - leeren - Marktplatz
ansehen.
Plötzlich strömt aus allen Ecken und Nischen das Volk herbei um uns
zu bestaunen. Es ist schon etwas peinlich. Eigentlich sind wir ja zum Gucken
gekommen - jetzt sind wir die Bestaunten. In einem kleinen Hotely essen einige
von uns ein wenig.
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