Heute geht es Lemurengucken in den Nationalpark. Wir besteigen ein kleines Buschtaxi und kriechen den Berg, den wir gestern so munter heruntergekullert sind, hinauf. Alle sind gut eingepackt - es drohen Myriaden von Blutegeln
Wir verdingen zwei Guides und stapfen durch den Urwald.
Der Weg ist so richtig dschungelig. Es ist feucht, glitschig und es ist purer Zufall, daß sich keiner auf den Hintern packt. Außerdem tropft es dauernd von oben. Unsere Guides zeigen uns laufend irgendwelche langweiligen Medizinpflanzen - wir wollen doch eigentlich nur Lemuren sehen.

So stapfen wir durch den Urwald und es wird nasser und nasser. Heinz guckt schon ganz genervt. Irgendwann sehen wir, ganz versteckt, die ersten Lemuren. wir halten die Luft an und keiner wagt es auch nur einen Furz zu lassen.

Eigentlich ist das den Lemuren ziemlich wurscht, die sind zutraulich und kommen schon selbst, wenn sie Lust dazu haben. Später - endlich - kommen wir ganz nah an ein Lemurenpärchen heran und machen Photos bis um abwinken.
Gleich danach kommt eine Stelle, wo ebenfalls ein Pärchen sich - zum Glück nur fast - füttern läßt.
Dieses Erlebnis entschädigt uns für den ganzen Matschweg. Nach drei Stunden geht es dann in einem überladenen Buschtaxi voller Menschen zurück. Zum Glück läßt sich keine(r) das Frühstück durch den Kopf gehen. 

Den Nachmittag verbringen wir individuell mit Tagebuchschreiben, Schlafen, Postkartenschreiben, Ortangucken etc. Den ganzen Tag wird in der nahe gelegenen Kirche Orgelmusik gespielt und gesungen. Christenterror ohne Ende. Diesen Sonntag wird fast nur christlich gefeiert. Am Nachmittag gehen wir mal gucken, um zu überprüfen, ob die Musik echt ist oder von einem Endlosband. Wir finden in der Kirche einen Organisten vor, der vor seiner Nase eine Liste aller Stücke hat, die er zu spielen hat. Sieht ja eher aus wie eine Strafarbeit. Zumindest klingt alles wie Weihnachtslieder.

Ranomafana hat sogar eine eigene Thermalquelle, die allerdings etwas schwer zu finden ist. Wir entdecken sie erst am späten Abend vor dem Dunkelwerden.