Malawi

 

 

Jetzt habe ich also wieder mal das Land gewechselt. An der Grenze habe ich eine Versicherung und eine vorübergehende (temporäre) Einfuhrbescheinigung erstanden. Zuerst wirkte der Zollbeamte etwas zickig, weil mein Kaufvertrag auf portugiesisch ist. Er guckt sich dann die Karre nur einmal kurz an und ich darf weiter.

Jetzt bin ich sicher, dass mein Auto also nicht “hot”, das heißt, nicht geklaut, ist.

Geldwechsel findet dafür direkt an der Straße statt. Malawi ist mal wieder ganz anders. Es ist so dicht besiedelt, dass man nie so richtig weiß, ob man durch eine Ortschaft fährt oder nicht. Außerdem liegt hier viel Müll herum.

Besonders auffällig sind die vielen Radfahrer, die auf ihren indischen oder chinesischen Rädern so durch die Gegend fahren. Sie transportieren alles: Regenrinnen quer, Zucker-säcke oder ihre Freundin, die anmutig hinten sitzt. Ob es nun an den Fahrrädern oder an den Fahrern liegt, weiß ich nicht: Sie fahren niemals geradeaus. Das macht sie auf der Straße unberechenbar.

Blantyre ist eine Stadt auf tausend Hügeln, bei denen ich gnadenlos die Orientierung verliere. Das “Doogles-Backpackers” finde ich aber in dem Augenblick, als ich die Karte richtig herum halte. Es ist ein netter Laden. Camping im Auto ist nicht möglich, also schlafe ich im “Dorm”.

Ich schaffe es endlich wieder Geld mit meiner Kreditkarte zu holen. Victoria-Forex bietet beide Karten an und ist sehr schnell. Die Gebühren habe ich zum Glück vergessen.

Die Forex-Agenturen gelten aber generell als besser, verglichen mit den Banken. Das Auto bringe ich zur CFAO-Malawi, einen Nissan-Ford Spezialisten. Meine Kupplung ist irgendwie kaputt. Sie meinten das “Gear-Mounting”, was immer es ist, müsste ausgetauscht werden. Leider müsste das Teil aus Südafrika beschafft werden und das dauert 10 Tage. Vergiss es, Mädel. (Im Laden steht nämlich eine sehr attraktive Frau). Sie, bzw. ein Kollege, will versuchen, das Teil irgendwo anders zu organisieren. Morgen soll ich wieder kommen. Das tu ich auch; das Teil ist da und am Nachmittag habe ich eine etwas bessere Kupplung. (So fürchterlich lange hält sie dann allerdings nicht).

Stephen, ein local und ein richtiger “Rastaman”, sitzt auch im Backpackers herum und quatscht mich voll. Er sagt, er macht hier eine Mechaniker-Ausbildung und muss zurück zum Cape Maclear. Irgendeine Familiensache. Ich gebe ihm meine dreckige Wäsche mit, er meint, seine Schwester könne sie waschen. Außerdem gebe ich ihm noch etwas Geld, damit er sich das Busticket nach Hause kaufen kann. Er ist nett und dann ist es nicht so schlimm, etwas abgezockt zu werden.

Meine Wäsche wird am nächsten morgen pünktlich zurückgebracht.

 

Elke und Monika, aus Deutschland bzw. Österreich sind heute mit von der Partie. Dafür mache ich im hinteren Teil des Wagens einige Fenster zum Rausgucken frei und ramme mir bei der Gelegenheit gleich eine Schraube, die den Riegel hält und zu lang ist, in die Hand und einen Teil der Heckklappenhalterung an die Birne. Aua.
So fahre ich etwas angeschlagen über Limbe und Thyolo durch das Tee- und Kaffeeanbau-gebiet Malawis zu den Mulanje-Mountains.

Monika fährt auf der Ladefläche mit und schläft bald auf meiner Matratze ein. Es ist ein angenehmes Fahren, obwohl niemals so richtig klar wird, wo eine Ortschaft ist, oder nicht. Das letzte Stück ist holperig und sandig. Trotzdem komme ich ganz gut ohne “Touchdowns” durch. In Likabula befindet sich die Verwaltung für das Mulanje-Massiv. Schon in den ersten Sekunden werden wir von Leuten belagert. Sie haben keinen Job und bieten sich als Führer oder Träger an oder wollen uns Schnitzereien aus Zedernholz verkaufen. Es ist praktisch unmöglich, sich ihrer zu entledigen. Sie sind einfach überall. So kaufe ich vom einen einen Wanderstock und buche Raffick für eine Kurzwanderung zum “Dziwe wa Nkalamba”-Wasserfall.

Die Mädels wollen ein paar Tage wandern und müssen sich in der Verwaltung anmelden und Träger mieten. In der CCAP-Mission mieten wir uns außerdem für wenig Geld ein Chalet. Am Nachmittag gehen wir runter ins Dorf um noch etwas für das heutige Abendessen zu kaufen. Auf dem Markt finden wir dies und das und gegenüber ist ein Bottlestore. Wir trinken ein paar Bier und sofort gilt die Bar als eröffnet und die Musik wird laut scheppernd aufgedreht.

Wir essen unseren Reis mit Bohnen und schleichen uns anschließend zu den Likabula Falls. Das sind natürliche Pools zwischen Felsen am Likabula-Fluß. Es ist dunkel, warm und keiner sieht uns. So können wir heimlich baden.

Morgens machen wir uns ein Frühstück und die Mädels organisieren ihre Nahrungsmittel für ihre Wanderung. Unsere Führer bzw. Guides sind pünktlich und so marschieren wir los.

Ich bin froh, kein Gepäck dabei zu haben. Ich bin so absolut unfit - eigentlich zu nix zu gebrauchen.

Wir erreichen den Wasserfall und wieder bestätigt sich meine Erfahrung in diesem Jahr. Traue keinem afrikanischen Wasserfall vor der Regenzeit. Er ist nämlich nicht doll. Dafür hat er ebenfalls ein paar Pools, in denen wir - außer Sichtweite unserer Mannschaft - baden. Die einzigen Wesen, die uns zu-gucken, sind Paviane, die unweit am Berg trinken.

Der Rückweg geht schnell. Kurz vor Likabula taucht eine afrikanische Frau mit einem Führer auf. Sie hat einige Tage im Massiv zugebracht, hält sich an ihrem Wanderstock fest und kann kaum noch laufen. Ich biete ihr einen lift nach Norden an und wir sind ein paar Tage gemeinsam unterwegs. Auf dem Weg nach Cape Maclear legt sie sich nach hinten und schläft fast die ganze Strecke durch. Die Straße ist zunächst ganz gut.

Ab Mangochi wird die Straße allerdings zu einem Albtraum. Wie eine Straße, die man auf einer Karte gestrichelt darstellt, ist sie mal geteert und mal sandig mit spitzen Steinen.

In Monkey-Bay müssen wir abbiegen und hier wartet zufällig Stephen aus Blantyre auf einen lift.

Es sind noch gute 18km schlechte Straße nach Cape Maclear.

Im “Stephens”, einer preisgünstigen Lodge, mieten wir uns ein Zimmer mit eigenem Klo bzw. Dusche, ohne Strom. Sonst ist hier nicht viel los. Ein Junge namens Mike bietet sich an, uns das Frühstück zu machen. Wir willigen ein.

Tumi ist eine junge schwarze Frau aus Süd-Afrika, arbeitet in einer Bank, kann mit Geld umgehen und verdient ungefähr so viel wie ich. Es ist erfrischend, eine Vertreterin der südafrikanischen, schwarzen middle-class zu treffen, mit ihr zu diskutieren und überhaupt zu sprechen. Es ist absolut selten, südafrikanische, schwarze Touristen im Ausland zu treffen. Die bleiben nämlich lieber zu Hause.

Am nächsten Morgen macht uns Mike tatsächlich das Frühstück - reichlich überteuert aber durchaus sättigend. Mit dem Auto fahren wir zum “Fat-Monkey-Backpackers”. Tumi hätte gerne etwas Strom um Nachts lesen zu können. Das Zimmer ist etwas teurer und hat dafür kein Bad. Dafür hat der Laden ein Restaurant. Wir fahren - mit etlichen “Touchdowns”, da das Auto vorne echt zu flach ist - zum Lake Malawi Nationalpark. Wir entrichten unseren Eintritt beim Golden-Sands-Camp.

Dieses Camp war wohl früher mal eine gute Adresse. Jetzt wohnt hier Militär und übt. Die Eintrittsgelder sind gestaffelt. “Overseas”-People zahlen mehr, ebenso Süd-Afrikaner. Kannst du allerdings eine Adresse in Malawi (z.B. P.O.Box 5566 in Blantyre) aufweisen, wird es billiger. So machen wir es dann auch.

Zu Fuß geht es zum Otter-Point. Hier gibt es manchmal Fischotter und Tumi schnorchelt etwas herum. Die Fische sind natürlich recht bunt.
Direkt am Golden-Sands unter einem Strohdach am Strand machen wir eine Siesta. Hin und wieder taucht ein Trupp Soldaten auf und drängelt sich unter dem einzigen, anderen Schatten - einem Mango-Baum.

Nahe dem Camp ist eine Umwelt-Ausstellung und ein Aquarium, die aber eigentlich nicht so doll sind. Auch die nahen Missionarsgräber sind nicht besonders sehenswert.

Nach einem Essen im Fat-Monkeys laufen wir etwas durch Chembe, der Ort, in dem wir wohnen und wo alle Lodges liegen. Es ist ein Fischerdorf und man ist irgendwie immer mittendrin. Einige Souvenirstände laden zum shoppen ein und Tumi lässt sich darauf ein, dass Mike - unser Breakfast-Man - ihr ein Spiel aus Malawi im Kleinformat schnitzt. Es ist das typische afrikanische Spiel, nur in diesem Fall mit 32 Beulen. Die Regeln sind aber ähnlich dem “Jeux de Vallee” in West-Afrika.

Mike hat Zeit dazu bis zum nächsten Morgen. Ich bezweifele, dass er es schafft, er besteht aber drauf.

In einem nahen Aids-Projekt beschließen wir am nächsten Morgen zu frühstücken.

So sitzen wir am nächsten Morgen bei leckerem Kaffee und bestellen viel zu viel. Mike kommt aber tatsächlich mit einem verkleinerten Spiel an und wurde natürlich nicht fertig. Der Handel mit der Restware ist dann auch entsprechend. Beide Seiten gehen unbefriedigt auseinander.

Über die hier übliche Sandpiste ruckeln wir zurück zur Hauptstrasse nach Monkey-Bay. Hier tanken wir noch kurz, frischen unsere Wasservorräte auf und stoppen nur noch kurz am Abzweiger nach Nkhata-Bay. Hier steht Paul aus USA, einer von der sparsamen Sorte. Wir sahen ihn bereits im Café des Aids-Projektes. Freimütig erzählt er uns, dass er die Reste unseres Frühstücks gefuttert hat.

Die Piste ist zunächst einmal reichlich mies. Ich kann zwar zügig fahren - muss aber höllisch aufpassen wegen der Schlaglöcher. Paul liegt hinten und pennt.

Die Straße zieht sich und immer wieder wird man durch Brückenauffahrten ausgebremst. An einem Polizei-Kontrollpunkt müssen wir halten. Der Polizist meint doch tatsächlich: “Gib mir irgendwas !!”. Etwas ratlos blicken wir uns an. “Wie wär’s mit ‘ner Banane?”. Es klappt wirklich.
Dauernd brennen irgendwelche Felder oder ganze Berge. An einer Stelle ist das Feuer etwas verunglückt. Das einzige, was hier brennt ist der Strommast.

In Nkhata-Bay finden wir erst beim dritten Anlauf eine Bleibe. Dieser Ort ist gut besucht und bald ist Wochenende und Feiertag (in diesem Fall Muttertag).

Die Njaya-Lodge ist etwas abseits gelegen und ich mache mir leichte Sorgen wegen eines Reifens, der freizügig Einblick in seinen Stahlgürtel gibt. Mir dreht sich etwas der Magen um. Das Ding hätte mir auf der Fahrt hierher um die Ohren fliegen können. So gehen wir erst zur Lodge und holen bei Erfolg das Auto vorsichtig nach.

Tumi und ich ziehen in eine Bambushütte direkt am Strand. So hören wir das gleichmäßige Plätschern des Sees und sind morgens gleich früh am und im Wasser. Es ist ganz angenehm hier. Gelegentlich versuchen uns ein paar Jungs ihre - selbstverständlich eigenen (!!!) - Kunstwerke anzudrehen. Wenn wir nicht wie gewünscht reagieren, versuchen sie uns ein Gespräch aufzuzwingen. Einer, John heißt er, ist besonders hartnäckig und nervt. Ulkig ist, dass die Leute hier - ebenso später in Tansania - oft Probleme mit dem Buchstaben “R” habe. Der Nervtyp fragt mich dreimal, ob ich auch einen Land-Lover fahre. Erst unterdrücke ich noch ein Lachen, bis ich merke, dass die Jungs das “R” auf eine völlig andere Art aussprechen. Es klingt irgendwie kehlig und eben wir ein “L”.

Genauso plätschern die Tage so dahin. Während ich den Reifen wechsele - bei brütender Hitze - kümmert sich Tumi um die Wäsche. Ich sage ihr zwar, sie ist nicht meine “house-maid” und sie soll das nicht machen, daraufhin meint sie trocken, ich wäre ja schließlich auch nicht ihr Fahrer. Recht hat sie.

Einmal gehen wir nach Nkhata-Bay, am Strand entlang und dann über einen Berg, und gucken, was dort so los ist. Eigentlich nicht viel, abgesehen von einem kleinen Markt, ein paar Cafés, ein paar “nightclubs” und einem Kino. Wir wollen trotzdem morgen wieder kommen. Dann ist die “Niala” da, das wahrscheinlich einzige Schiff auf dem Malawi-See.

Das tun wir dann auch, nachdem wir den nächsten Tag sehr relaxed verbracht haben. Ich habe einen dicken Sonnenbrand und bleibe heute im Schatten. Die Veranda unserer Hütte bietet ausreichend Platz für einen Liegestuhl. Gelegentlich guckt ein vervet-monkey vorbei und guckt dumm aus der Wäsche.

 

Da wir heute beide zu faul sind, nehmen wir das Auto in die Stadt. So holpern wir mühsam den Berg hoch und wieder runter und bahnen uns den Weg durch Nkhata Bay. Direkt am Markt können wir billig essen, nachdem wir heraus bekommen haben, was es überhaupt gibt. Wir fahren zum Hafen und sehen zu, wie die “Niala” beladen wird. Wir sind neugierig und gehen an Bord. Es ist ein 50 Jahre altes Schiff und kann zumindest in der 1. und 2. Klasse recht gemütlich werden. Der Rest ist mit Sicherheit proppevoll. Wir sehen noch zu, wie das Schiff ablegt und dabei den halben Anleger mitnimmt. Das klingt zwar dramatisch, ist aber durchaus beabsichtigt, da im Hafen nur wenig Platz ist. So fährt das Schiff schon los, während es noch am Heck fest gemacht ist und lässt sich dabei um die Achse drehen. Tumi hat Schiss und meint, bloß weg hier. Wir sind in Afrika und da passieren Unfälle sehr schnell. Im dunkeln holpern wir dann zurück, genehmigen uns noch etwas zu trinken und packen unsere Sachen für morgen.

Die Etappe nach Mzuzu ist kurz, keine 100 km. Es ist eine größere Stadt. Hier bekomme ich Geld bei der Bank (nach 2 Stunden Wartezeit) zwei neue Reifen und bringe Tumi zum Bus nach Blantyre. Ihre Ferien sind zu Ende.

Im “Flame-Tree” Guesthouse bekomme ich ein Zimmer und ich verbringe dort einen ruhigen, besinnlichen Abend mit netten Leuten, von denen ich eine Menge Tipps für die Weiterfahrt einsammel.

Alleine fahre ich weiter. Mein Ziel ist Livingstonia, eine Mission hoch über dem Malawi-See. Die Straße dorthin ist wunderschön und führt über Berge und Täler mit Serpentinen und steilen Abhängen nach Norden. Beim Abzweiger nach Livingstonia gebe ich nach wenigen Kilometern auf. Ein Typ im letzten Guesthouse sagte mir, die Strecke sei für mein Auto befahrbar. Aber Pustekuchen, nix da. Diese Strecke ist eine absolute Auto-Vernichtungsmaschine. Völlig unmöglich. Genervt fahre ich zurück zum See und nächtige in der Chitemba-Campsite. Hier ist es gemütlich; ich bekomme etwas zu essen und hier sind Leute. Diese Leute werden aber zum Abend hin sehr viel. Es sind Overland-Trucks, mit vielen jungen Leuten, die ihre tägliche Party feiern wollen. Trotzdem kann ich hier ganz gut sitzen, mit Leuten klönen und zugucken, wie Fischer mit hellen Lampen fischen und wie der nahe Berg so langsam abfackelt.

Für den nächsten Morgen verabrede ich mich mit David aus Irland für den Aufstieg zur Mission. Da wir um 6.00 noch kein Frühstück bekommen, marschieren wir mit leerem Magen los. Oben ist ja schließlich ein Restaurant, dort werden wir belohnt.

Der Weg ist beschwerlich. Moses, ein “local” muss auch rauf, weil oben seine Mutter im Krankenhaus liegt. Er kennt so manche Abkürzung und mühsam erklimmen wir eine Serpentine nach der anderen. Ich habe bald die Nase voll von Abkürzungen. Meine Knie tun mir weh. Da nehme ich doch lieber die Straße. Volle vier Stunden brauche ich für den Aufstieg - immer auf der Straße. David ist, trotz Abkürzungen, auch nur eine halbe Stunde früher da.

Es ist typisch Kirche: Lass die Leute leiden, mache es so schwer wie irgend möglich, lass sie büssen, mach sie klein. Wer hier oben eine Klinik aufgemacht hat, ist bestimmt im Fegefeuer gelandet. Jedenfalls bin ich völlig fertig, meine Füße schreien nach Hilfe und mein Magen rebelliert. Nachdem ich den ganzen Ort durchquert habe, erreiche ich das “Stone-House”, einer Unterkunft mit Restaurant. “Was gibt es denn zu Essen?” “Nix”. Alles alle, nix, gar nix. Warum bin ich eigentlich hier. Ich finde, ich habe für Sünden gebüßt, die ich noch gar nicht begangen habe. Viel Spaß, also weiterhin !!!

David und ich finden dann eine kleine Bäckerei. Wir bekommen Tee und trockenes Brot. So langsam beruhigt sich mein Magen wieder. Total genervt und frustriert machen wir uns vorsichtig auf den Weg zurück. Livingstonia ist definitiv nicht die Mühe wert.

Wir nehmen auf dem Rückweg noch schnell die “Manchewe-Fälle” mit. Sie sind bekannt, weil sich in einer Höhle hinter dem abstürzenden Wasser die Leute früher vor den Sklavenjägern versteckt haben. Trotzdem gilt auch hier: Traue niemals einem afrikanischen Wasserfall vor der Regenzeit.

Vergiss es !!!

Nach einer halben Stunde Rückweg gelingt es uns, eines der seltenen Autos, ein Toyota-Allrad, anzuhalten. Sie nehmen uns mit. Da ich ohnehin nicht vorhatte, mir die volle Wanderkante zu geben, freue ich mich. Meine Füße schreien “Danke” und ich mache es mir auf einem Zuckersack auf der Ladefläche bequem. So ruckeln wir langsam herunter. Es sind unzählige Serpentinen. Und da bin ich rauf ? Irre !

Wir schaffen es noch rechtzeitig, bis die Küche schließt und bekommen noch Lunch.

Den Nachmittag kümmere ich mich dann noch etwas um das Auto und säge endlich mal die zu langen Schrauben der Heckklappenverriegelung ab. Hierzu leihe ich mir Werkzeug beim Boss dieser Anlage. Der Typ fährt wohl Landrover. Das komplette Werkzeug kennt nur “inch” - klar, dass das Empire unterging. Wer so einen Schrott produziert.

Heute Abend werden es ganze fünf Overland-Trucks. Eine extra große Lautsprecher-Box wird aufgestellt und beschallt scheppernd das Areal. Die Nacht wird somit lang und laut.

Mit Camilla und Jonny, aus Dänemark, fahre ich am frühen Morgen das letzte Stück in Malawi zur tansanischen Grenze.